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Kennedy Space Center

Bildergalerie

Atlantis Ausstellung mit emotionalen Momenten


Die Atlantis Exhibition (Google-Maps) ist das Highlight im Kennedy Space Center Visitor Complex. Die große Halle mit der Raumfähre ist kaum zu übersehen. Direkt vor dem Eingang steht der bereits erwähnte große orangefarbene externe Treibstofftank. Rechts und links von ihm die beiden Feststoff-Booster. Wir stellen uns direkt unter diesen Raketen, blicken nach oben, blinzeln in die Sonne und machen gleich ein paar Fotos. Die Atlantis und ihre Schwesterschiffe wurden früher auf den großen Tank montiert. So flog dann alles in Richtung Weltraum. Nach zwei Minuten wurden die Feststoffbooster abgesprengt. Und nach bereits acht Minuten war das Shuttle im Weltall und auch der Treibstofftank konnte abgesprengt werden. Mittlerweile wissen wir, dass die Ausstellungshalle auf zweierlei Wegen betreten werden kann. Der offizielle Besucherweg führt durch den Haupteingang in den oberen Teil der Halle, wo wir zunächst einen Vorfilm zur Entwicklung des Space Shuttle sehen. Ein anderer Weg führt direkt über einen Shop in die Ausstellungshalle. Wer es also mal eilig hat oder einfach noch mal kurz für ein paar Fotos zur Atlantis möchte, kann so eine Abkürzung nehmen. Natürlich lassen wir uns den eindrucksvollen Film nicht entgehen. Auch meine Frau, die sich nicht als besonders raumfahrtbegeistert bezeichnen würde, findet die Vorführung sehenswert. Nach dem Vorfilm gehen wir in eine weitere Halle, in der auf einer Panoramawand eine Multimediashow zur Raumfähre Atlantis abläuft. Dann folgt ein erhabener Moment: Eine heroische Musik erklingt, der Vorhang wird langsam transparent und die Raumfähre Atlantis steht direkt vor uns. „Da habe ich einen kurzen Moment Tränen der Rührung in meinen Augen gehabt“, gibt meine Frau zu.

Fun Fact

Die fünf Space Shuttle "Columbia", "Challenger", "Discovery", "Atlantis" und "Endeavour" flogen 135 Mal ins All. Dabei waren insgesamt 852 Sitzplätze belegt worden. Maximal acht Astronauten konnten mit der Raumfähre starten. 

Die Raumfähre Atlantis absolvierte zwischen 1985 und 2011 insgesamt 33 Raumflüge. Bei ihren Flügen legte sie mehr als 193 Millionen Kilometer zurück. Andächtig schreite ich an dem Shuttle vorbei, mache unzählige Fotos und kann nicht glauben, dass sie so zum Greifen nahe ist. Wie oft habe ich dieses Raumschiff im Fernsehen abheben und landen sehen, nun stehe ich hier. Ich betrachte die Hitzeschutzkacheln, die kleinen Steuerdüsen, versuche mir viele Details einzuprägen. 

Die Atlantis Ausstellung beinhaltet zahlreiche Simulatoren für Kinder und Erwachsene. Mit ihnen kann man den Anflug eines Space Shuttles auf eine Landebahn üben oder ein Andockmanöver an die Internationale Raumstation durchführen. Ausgestellt ist ein riesiges Modell des legendären Hubble Space Teleskop. Unzählige Schaukästen berichten über die amerikanische Raumfahrt mit original geflogenen Artefakten. Die Atlantis Halle erstreckt sich über zwei Etagen. Alles was es zum Space Shuttle zu erfahren gibt, befindet sich an diesem Ort. Auch die traurigen Momente, nämlich der Verlust der Raumfähren Challenger und Columbia sind dokumentiert. Im Erdgeschoss ist den beiden Unglücken mit insgesamt 14 toten Astronauten ein eigener Ausstellungsbereich gewidmet. Wir erfahren da viele Details zu den Verstorbenen. Viele ganz persönliche Gegenstände der Astronauten lassen das Geschehene plötzlich sehr emotional werden. Schließlich blicken wir auf meterlange Bruchstücke der Raumfähren. Ein Teil des Cockpits, ein Teil der Seitenwand, verkohlte Überreste – Dokumente einer Kettenreaktion von Fehlentscheidungen, die schließlich zur Katastrophe führte.

 

Simulator in der AusstellungshalleSimulator in der Ausstellungshalle

Raumfähren-Start hautnah erleben

In der Shuttle Launch Experience wird ein Space Shuttle Start möglichst originalgetreu simuliert. Wichtig ist: Alle mitgeführten Gegenstände sind zuvor in einem (kostenlosen) Schließfach zu verstauen. Dazu zählen Taschen, Rucksäcke und Kameras. Fotos sind während der Simulation nicht gestattet. Die Shuttle Launch Experience startet in einem Vorraum, indem sehr anschaulich ein Space Shuttle Start erklärt wird. Dann geht es weiter für die "Besatzung". Die Simulation geht davon aus, dass die Passagiere in einem Frachtcontainer innerhalb der Nutzlastbucht des Shuttles positioniert sind. Hat man erst einmal auf den Sitzen Platz genommen und sich angeschnallt, startet die Anlage. Der Container wird senkrecht in Startposition gebracht. Während der ersten zwei Minuten brennen die Feststoffraketen des Space Shuttles und der Passagier erfährt einiges an Geruckel in der Kabine. Die Simulation ist sehr professionell aufgebaut, so dass der Gast das Gefühl hat, zusätzliche G-Kräfte zu verspüren. In Wirklichkeit wird nur der Container mehr aufgerichtet, so dass die Passagiere noch tiefer in den Sitz zurücksinken.Nach ein paar Minuten ist alles vorbei, der Himmel wird schwarz, die Nutzlastbucht öffnet sich und ich blicke zur Erde hinab oder herauf – wer weiß das schon? Meine Frau hat uns derweil über einen Monitor aus sicherer Entfernung zugesehen. Sich ohne Not freiwillig derart durchschütteln zu lassen, war ihr nicht behaglich. Ich kann aber bestätigen, dass die Simulation absolut ungefährlich und unproblematisch ist. Das Ganze dauert nur rund fünf Minuten. Sollte man sich dennoch kurzfristig umentscheiden, einfach dem Personal Bescheid geben. Die Mitarbeiter dort sind sehr nett.

Fun Fact

Der Orbiter ist für den 1.650 °C heißen Wiedereintritt in die Erdatmosphäre mit rund 27.000 Hitzeschutzkacheln verkleidet. Diese sind für jede Stelle der Außenhaut individuell und somit Unikate.

Die „Atlantis Exhibition“, mit allen Simulatoren und der Besuch der Shuttle Launch Experience nimmt schon gute zwei Stunden in Anspruch, sofern es keine langen Schlangen gibt.

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