Johnson Space Center
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Independence Plaza
Das Besucherzentrum hat, ganz unabhängig von der Level 9 Tour, noch einiges mehr zu bieten. Erster Hingucker ist die Independence Plaza. Hier ist ein Space Shuttle Modell Huckepack auf eine Boeing 747 montiert worden. So wurden die Shuttles früher von Kalifornien nach einer dortigen Landung zurück nach Florida geflogen. Als Besucher kann man sowohl das Shuttle als auch die Boeing betreten. Das Shuttle am Houston Space Center ist lediglich ein Modell und wurde auf den Namen "Independence" getauft. Früher stand es viele Jahre am Kennedy Space Center in Florida und hieß "Explorer". Witzigerweise habe ich es dort schon 1998 betreten.
Shuttle Carrier Aircraft (SCA)
Die Boeing 747 ist dafür um so "echter". Die Maschine hat viele 'Ferry Flights' durchgeführt. Das Shuttle Carrier Aircraft (SCA) hört auf die Registriernummer N905NA oder NASA905. Sie war das erste Flugzeug ihrer Art. Die Boeing 747-123 hatte am 15. Oktober 1970 ihren Erstflug und flog einige Zeit für American Airlines. Am 18. Juli. 1974 wurde sie dann für die NASA zugelassen und am Dryden Flight Research Center zu Forschungszwecken eingesetzt. 1976 wurde die Maschine dann zum SCA umgebaut. Ab 1977 führte man dann Approach and Landing Tests durch. Insgesamt 13 Flüge fanden dazu mit dem Space Shuttle Prototypen "Enterprise" statt. Bei fünf dieser Flüge landete die Enterprise eigenständig. Hierbei wurden die Flugeigenschaften des Space Shuttles genau untersucht. Die NASA905 wurde nach dem ALT Programm eingesetzt, um Shuttles von der Edwards Air Force Base in Kalifornien zurück zum Kennedy Space Center zu bringen. Ab 1991 kam ein zweites SCA hinzu, die NASA911, eine Boeing 747-146SR. Während der Transferflüge war die Reichweite der SCA stark begrenzt. Während eine zivile Boeing 747-100 eine Reichweite von 9.800 km besitzt, sind es beim SCA, mit Shuttle Huckepack, nur 1.852 km. Zur Würdigung der zahlreichen Flüge wurden auf der NASA905 Aufkleber angebracht, die alle Flüge dokumentieren. Insgesamt fanden 222 Shuttle-Frachtflüge von 1977 bis 2012 statt. Währenddessen wurde Columbia 60x, Challenger 20x, Discovery 38x, Endeavour 12x, Enterprise 57x und Atlantis 35x transportiert.
Orbiter Access Arm
Ausgestellt ist auf der Independence Plaza auch ein originaler Orbiter Access Arm, über den die Space Shuttle Astronauten früher ihr Raumschiff betreten haben. Der Orbiter Access Arm war in rund 45 Meter Höhe über dem Launch Pad montiert. Vorne am Access Arm befindet sich der "White Room", in dem die Raumfahrer endgültig mit Helm und Fallschirmpaketen ausgestattet wurden, um schließlich über eine Luke den Orbiter zu betreten. Dabei half eine siebenköpfige "Closeout Crew" (zwei Suit Tchnicians vom Johnson Space Center, eine Astronaut Support Person als aktiver Astronaut, zwei Mitarbeiter des Kennedy Space Center sowie ein Qualitäts-Inspekteur). Der Access Arm mit dem White Room wurde von 1986 bis 2006 am Launch Pad 39B des Kennedy Space Center benutzt. Erstmals betraten ihn im Jahre 1986 die Astronauten der Challenger Crew Mission STS-51L. Alle diese Astronauten starben in Folge einer Explosion, die sich 73 Sekunden nach dem Start ereignete. Von 1988 bis 2006 fanden dann 54 weitere Space Shuttle Missionen statt. Die letzte Mission war STS-116.
Im Museum gibt es viele weitere Raritäten, wie Mondgestein, eine Apollo Kapsel, Mercury Kapsel, Gemini Kapsel und die Raumstation Skylab.
